Geschichte der Rheinbrücke Maximiliansau
- die heutige Straßenbrücke
Nach rund 14jähriger Nutzung der Behelfsbrücke von 1947
begannen 1961 die Planungsarbeiten für die lang ersehnte neue
Straßenbrücke deren Bau im November des Folgejahres begonnen wurde.
Vier Jahre sollte der Bau dauern.
Blick nach Baden. Copyright © Egon Förster, Maximiliansau
Bei der Einweihung der Rheinbrücke im Dezember 1966 wurde den
Gästen durch das Straßenbauamt Karlsruhe ein dreiseitiges
Dokument mit den technischen Daten der neuen Rheinbrücke
überreicht aus dem ich hier einige Eckdaten nennen möchte:
Für die beiden Widerlager wurden etwa 5000 cbm Beton mit
240 t Stahlbewehrung verwendet. Jedes der beiden Widerlager
ist hierbei auf ca. 90 Stahlbetonpfählen mit jeweils
125 t Tragkraft gegründet. Für den Strompfeiler,
dessen Fundament 10 m unter der Flusssohle liegt wurden rund
3500 cbm Beton mit 130 t Stahlbewehrung eingesetzt.
Über den 45 m hohen Pylon sind drei Schrägseilkabel (400 t)
aus je 18 verschlossenen Drahtseilen gezogen. Das Gesamtgewicht
der Stahlkonstruktion ist mit 4200 t angegeben.
Am 6. Dezember 1966 wurde die Brücke mit Panzerwagen von 24 t
der französischen Armee probebelastet - die große Brückenöffnung
trug hierbei 20 Fahrzeuge (840 t).
Foto: Eric Bossert, Maximiliansau
Die Brücke ist die zweite Ganzstahl-Schrägseilbrücke in Deutschland und ist angelehnt an die
"Theodor-Heuss-Brücke" in Düsseldorf.
© Regierungspräsidium Karlsruhe
Bei der letzten Sanierung im Zeitraum von November 2018 bis Dezember 2019, also 53 Jahre nach Inbetriebnahme der Brücke, wurde
mit einem ganz neuartigen Verfahren eine 2-Komponenten-Epoxydharz Schicht
auf das lediglich 15 mm dicke Fahrbahnblech aufgebracht, die den darüber liegenden hochfesten Beton mit dem Blech dauerhaft verklebt.
Dieser Beton ist mit Baustahl-Matten armiert und hat zusätzlich einen Stahlfaser-Anteil von 70 kg pro cbm. Die Konsistenz
beim Aufbringen ist pastös, sodass besondere Verfahren angewandt werden mussten um diese Aufgabe zu bewältigen.
Das aufgebrachte Beton-Material hat zwar die gleiche Höhe und das gleiche Gewicht wie die vorherige Asphalt-Mischung, trägt aber
zu einer wesentlich größeren Tragfähigkeit und Belastbarkeit bei.
Die Kosten für das gesamte Unterfangen beliefen sich auf rund 14 Millionen Euro.
© Regierungspräsidium Karlsruhe
Am 17. Mai 2023 bot das Regierungspräsidium Karlsruhe für uns als Verein und unsere Mitglieder
eine Führung durch das Inneren der Rheinbrücke an.
Der "Einstieg" erfolgt im Widerlager auf Karlsruher Seite.
Bis hin zum Pylon durchqueren wir die Brücke im "Kasten",
der 12 m breiten und 3 m hohen Brückenversteifung.